Sonntag, 30. Januar 2005



morgen ist mein letzter arbeitstag in der palindrom-fabrik. die letzten drei wochen war ich ja krankgeschrieben wegen der schrauben. morgen nochmal hin, um den t-dsl-scheiss des heimarbeitsplatzes abzugeben, die januar-stempelkarte zu unterschreiben. um mich zu verabschieden von den lieben kollegen, um vielleicht in erlesenem kreise noch einen kleinen vortrag über solidarität zu halten und damit einige anwesende mit für sie völlig neuen denkkonzepten zu überfordern... vielleicht feiern sie auch, dass sie mich alten klugscheisser endlich los sind.
ich hätte gern ein stück butterkuchen und orangensaft. nein, ohne sekt, nur orangensaft. von sekt bekomme ich immer kopfschmerzen.
ein bisschen mulmig ist mir schon. naja, vielleicht haben sie ja auch arbeit für mich, haha. noch ein wenig retuschieren vor dem abgang.
welche krawatte soll ich nehmen für den besonderen tag?

nb: mein kollege hat letzten monat zum abschied in halbfeierlicher salbungsfülle vom abt ein schreiberset mit eingraviertem firmenslogan (so gut find' ich nun aber nicht, dass ich gehen muss) und einen ebenso bedruckten schirm in die hand gedrückt bekommen. mit dem süffisanten kommentar, dass man ja schliesslich niemanden im regen stehen lassen würde. mein problem ist, dass ich immer soviel mitleid mit ungeliebten dingen habe. sie können ja schliesslich nichts dafür.



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das bekommen sie auch noch um...

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ja, die zeit bleibt nicht stehen.

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Unangenehm das! Ich hoffe, Sie gehen mit erhobenem Kopf.

Im übrigen finde ich mit Firmenlogo bedruckte Gegenstände zum Abschied in diesem Fall wirklich zynisch - mir scheint Feinfühligkeit gehört nicht gerade zur corporate identity.

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das sind die bwler und druckingenieure, die sowas wie (berufs-) ehre nicht kennen. gehört heute nicht zu den grundbausteinen einer karriere, selbst hier im hanseatischen nicht mehr. ach, sind ja eh alle zugereist.
apropos feinfühligkeit: vom vorstand wurde die erfolgreich durchgeführte geschäftsprozessoptimierung (sprich: personalabbau) übrigens mit den worten «den ballast über bord werfen, damit wir auch in zukunft genug wasser unter dem kiel haben» beschrieben.

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Man ahnt, was die Jungs gelesen haben.

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angelesenes halbwissen.
man weiss nicht, vor wem man mehr angst haben soll: den hemdsärmeligen, die betriebswirtschaft auf heimwerker-niveau in den firmen betreiben, denen meist die nächste powerpoint-präsentation als das gedankliche ziel vorschwebt (jemand in der fabrik schlug neulich im intranet die einführung eines filmpreises für dieses genre vor) oder den aalglatten, strikt auf den schnellen - meist wohl nicht nachhaltigen - erfolg orientierten externen profis.

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Geteilte Angst ist doppelte Angst. Beide Gruppen sind schlimm. Da hilft auch nicht Radioheads tröstende Zeile "When I am king you will be first against the wall..."

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Letzte Änderung: 06.11.24, 22:40
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