Wenn wir unsere Übungsmunition aufgebraucht hatten, mussten wir in Gefechten immer Peng Peng Peng rufen. Das kostete anfänglich ganz schön viel Überwindung.

Erinnerte mich allerdings an meine Zeit in der Schlangenbande. Klebriges Maoam-Papier reichte dort als Mitgliedsausweis.

Plötzlich wurden die Tiere unruhig. Als ich mich umsah, stand da eine Frau, die mich von hinten knipste.
– "Was wollen Sie denn machen mit dem Bild?"
– "Aber das sah doch so nett aus."

Keine Knochen im Leib

Novemberrevolution, Godesberger Programm, Agenda 2010…
Hat jemand einen Namen für die neue Große Koalition?

Heute nacht träumte ich, ich wäre digitalisiert worden und würde fortan in einem USB-Stick wohnen.
Vermutlich eine Verarbeitung des Vorschlags vom jobcenter, mich zum Busfahrer umzuschulen und des Welt-Artikels, den ich gestern las.

Man stelle sich vor, nebenan im Nachbarordner zögen einige Helene Fischer-MP3s ein. Ohweh.

Finde, bewahre und gib weiter

Der Roman beginnt mit der Zerstörung der Wissensgesellschaft durch den wütenden Mob nach dem Atomkrieg und erzählt davon, wie Fragmente von Technologie sinnentleert von Mönchen durch das darauffolgende dunkle Zeitalter gerettet werden. Im Laufe der Jahrhunderte werden Schaltpläne beim Kopieren mit Ausschmückungen und Verzierungen versehen.

In den Firmen, mit denen ich in den letzten Jahren zu tun hatte, war ein akademischer Background – gleich, welcher Art – die Zugangsvoraussetzung für einen Aufstieg in der Hierarchie. Wann immer mir dieses Phänomen begegnet, muss ich an dieses Buch denken.

Bild: ich stürme mit Fackel und Mistgabel die Seminarräume.

Da sich an meiner Schule nicht genug Interessenten für einen Kunst-Leistungskurs gefunden hatten, musste ich an drei Tagen in der Woche zum Nachbargymnasium pendeln.
Ölfarbe an den Händen und The Royal Family and the Poor im Walkman.

12. 2. 84 - Einige Tage nach dem verkackten schriftlichen Abitur

Die Schultern hochgezogen, mit zitternden Fingern gierige Züge aus der Zigarette, von einem Fuß auf den anderen tretend.
Ein Clubkonzert. Wir sind natürlich viel zu dünn angezogen, um hier stundenlang im Schneematsch zu warten. Von drinnen seit zwei Stunden Bassläufe. Soundcheck.
Später dann technisch gesehen wahrscheinlich das schlechteste Konzert meines Lebens. Die Anlage viel zu laut, Rückkopplungen. Die Sängerin ängstlich und nervös. Die Band gibt nach einer knappen halben Stunde auf.
Ein paar Tage später bleiben vom Club nur rauchende Ruinen.

Heute gehe ja ALLES, sagte der 26jährige Communication Marketing Director und verlangte Online-Schreibzugriff auf meine Arbeitsdokumente in InDesign. Das könne man ja heute alles machen.