melonen trugen sie zum glück nicht...

style haben die jungen menschen heute noch...

halten wir ihnen zugute, dass sie den film nicht kennen. bestimmt nicht...

ein besseres gefuehl gegeben, wenn die jungs sie standesgemaess bedroht haetten?
wir hatten damals nach intensivem clockworking extra spazierstoecke fuer unsere naechtlichen ausfluege besorgt(steiger-stoecke mit oben hammer), fanden unsere begegnungen sicher nicht lustig.

nein, sicher nicht. an neunjährigen allerdings...
im ernst, mir war schon so mulmig genug. da wächst eine generation heran, deren eltern schon wenig zu verlieren haben. die kinder haben vor nichts achtung, soviel ist sicher. meine rente werden diese kinder nicht solidar-realisieren.

sonne kinder hab ich auch schon gesehn, halten ein am fahrrad auf und wollen geld etc.
in the ghetto...
da is schon wenig dran zu machen, aber da wird auch granix dran gemacht, was viel schlimmer ist.

Großstadtproblem Ghettoisierung. Haben Sie beim Fotografieren nur die Jungen getroffen, oder waren auch noch andere Leute unterwegs?

ich hörte leute in ihren wohnungen mit ihren bellenden hunden schimpfen, ein bus brachte grundschüler von einer klassenreise zurück, wartende eltern. eine vom einkaufen beladene radfahrerin, die mich ängstlich anschaute, als ich stehenblieb, um sie vorbeizulassen. ein in gegenfahrtrichtung auf dem gehweg geparkter grosser bmw, dessen fahrer angelaufen kam, sich umblickte, als im zweiten stock eine frau im morgenmantel gegen das fenster klopfte und winkte, nachmittags.

Für einige Stadtteile gibt es das Soziale- Brennpunkte-Programm. Da werden in so Siedlungen Pförtner und Quartiersmanager eingestellt. Studis und Sozialarbeiter versuchen, ein Stadteilleben in Gang zu bringen. Die Außenanlagen werden saniert usw. Aber es gibt genug Gegenden, die keinen interessieren, weil kaum rausdringt, was innen abläuft. Man gerät höchstens mal zufällig da rein, wenn man sich für die Stadt interessiert und unterwegs ist.

meine grosseltern lebten dort bis zu ihrem tod mitte der achtziger. es war komisch, nach knapp zwanzig jahren mittlerweile völlig verfallene orte zu besuchen, an denen ich so manche (schöne) sommerferienwoche meiner frühen jugend verbrachte und auch einige freunde hatte. eine eindringlichere demonstration von vergänglichkeit gibt es wohl kaum.

Manchmal ist der Verfall auch dort, wo erneuert wird. Ich habe Anfang der 90er im Schanzenviertel gewohnt. Inzwischen sind meine ehemalige und die meisten bekannten WGs auseinander geflogen. Statt alter Häuser gibt es neue Komplexe. Und von den Geschäften sind bestimmt 80 Prozent auch nicht mehr da.

schrecklich.