Samstag, 5. Juli 2003



...und wieder liege ich wach, obwohl todmüde. wie so oft freitags. lässt mich die woche nicht zur ruhe kommen. das grübeln über die ständigen neuerungen. die demütigungen. die ängste, die taktisch eingesetzt werden. die verstellten, jetzt unzugänglichen wege, die sich einst so verheissungsvoll auftaten. die gleichgültigkeit. die vielleicht - hoffentlich - unbedachten äusserungen, die so viele schlussstriche bedeuten. die verpassten gelegenheiten. verpasst aus bequemlichkeit oder aus unsicherheit. für immer vertan, unwiederbringlich.
und bei einigen gedanken fängt das herz an zu rasen, immer wieder die gleichen gedanken, ich kenne sie so gut. die sorgen, die ängste, die bitterkeit, die gewalt in meinem kopf. keiner will es mehr hören, vielleicht am wenigsten ich selbst. bald werde ich dafür bezahlen, dass mir jemand zuhört, und der wird mir erklären, dass ich mich anfreunden soll mit dem, was mich umgibt. oder dass ich es verändern soll. aber ich bin so müde und ich will auch nicht mehr so viel denken müssen, will nur noch, dass es aufhört, dieses pochen. möchte endlich wieder eine innere wärme spüren, mich nicht immer wieder mit inzwischen leeren worthülsen selbst beruhigen, 'das hast du sicher alles falsch verstanden', 'das sind alles nur missverständnisse', 'woher sollen sie wissen, was in dir vorgeht', 'natürlich interessiert es sie nicht', 'du musst jetzt dein eigenes ding machen', 'vergiss sie, sie sind es nicht wert'. aber ich bin nicht bereit für so viel bitterkeit.
ich sehe die schönheit und genau in dem moment bin ich allein, keine möglichkeit, es zu teilen. keine möglichkeit...

nachtrag 3.10.: aus der distanz betrachtet kann ich die gefühle, die diesem posting zugrunde liegen, schon jetzt nicht mehr verstehen. der nachhall der persönlichen katastrophen der letzten monate ist einer seltsamen ruhe gewichen. einer gewissheit, dass nichts, aber auch wirklich nichts sicher ist und deshalb auch ein klammern an vorhandenes keinen sinn macht. offenheit scheint der einzige wirkliche wert zu sein, mit dem man seine umwelt berühren kann.






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Letzte Änderung: 06.11.24, 22:40
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