wie alles, was unter dem begriff 'wachsende stadt' vorgestellt wird, denkt man.
edit: es ist einfach gemein (naja), wenn man mitbekommt, dass man als normal-, oder sogar gar-nicht-sooo-schlecht-verdiener keine chance hat, bei derartigen planungen berücksichtigt zu werden. der ganz normale klassenkampf halt. aber das darf man ja nicht sagen, dann demaskiert man sich in unserer gesellschaft als sozialneidischer verlierer, also als spielverderber. der realistische blick auf die eigene position im gefüge wird aber auch relativ geschickt verstellt heutzutage. und das, obwohl nach dem niedergang des real existierenden sozialismus eigentlich gar keine konkurrenz mehr da ist zu unserer ordnung. und die alternativen, die es gäbe, disqualifizieren sich durch frauen-zu-tode-steinigen, flugzeuge-in-hochhäuser und ähnliches.
der einzige trost ist, dass man immer noch nicht zu solch einem salon-bolschewik geworden ist, wie die grossmäuligen 'linken' richter-und anwaltssöhne/töchter in der damaligen gymnasialen oberstufe, die heute mit abgebrochenem jura- oder bwl-studium aufgrund der kontakte ihrer eltern allesamt zur gutverdienenden zielgruppe derartiger wohnprojekte gehören.

gutverdiener als steuerzahler zu halten, ist das erklärte ziel von der 'wachsenden stadt'. was ich an solchen bauprojekten so interessant finde, ist, dass sie ein kleiner heiler mikrokosmos sein sollen. und scheinbar verkauft sich genau das auch sehr gut.

ein gutes beispiel für solch einen mikrokosmos ist der vor einigen jahren auf dem gelände des alten gaswerkes hier in bahrenfeld entstandene 'otto-von-bahren-park'. ein namhaftes mitglied der antville-gemeinde wohnt dort... ;-)

ich bin im bilde. lese ihr weblog ja schon länger ;-) es geht ja noch, wenn man diese areale frei betreten kann, finde ich. schrecklich stelle ich mir diese "gated communities" vor, in denen man erst an sicherheitspersonal vorbei muss. soll es inzwischen auch in europa geben. ich weiß aber auch nicht, wo.

kenne ich nur aus erzählungen eines schulfreundes, der jetzt in sao paulo lebt. aber dort ist die soziale kluft schon wesentlich breiter als hier. dafür wachmann mit maschinenpistole im foyer des wohnhauses.

ziemlich cooler roman zu dem thema: américa von t.c. boyle. ein bewohner so einer community im süden der usa und ein illegaler einwanderer erstarren in größter angst voreinander, und dann nimmt das chaos seinen lauf. kann ich ihnen ja mal leihen ;-)

erfolgsrezept der zweitausender.