Rüdel-Kaserne, Rendsburg, Herbst 1985

Unsere Einheit hatte zwei neue Vollschutzanzüge bekommen. In meiner Eigenschaft als Gehilfe des Versorgungsdienstunteroffiziers war ich für die Lagerung und Instandhaltung dieser Anzüge verantwortlich. Nach der obligatorischen Modenschau (jeder wollte mal probieren) deponierte ich sie im hinteren Teil unseres kleinen Lagers. Als ich ein paar Tage später nachsah, fehlte einer der Anzüge. Meine Recherchen führten mich zum Kompaniefeldwebel, der seinen Bedarf mit seinem "allmorgendlichen Fuchsansitz" rechtfertigte. Der Anzug würde schön warmhalten.

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Mit 13 hatte ich bei Musik Dose in Bergedorf Gitarrenunterricht. Die abendliche Stunde gipfelte regelmäßig darin, dass die frühreifen Mädchen den studentischen Lehrer nötigten, irgendeine Beatles-Schnulze zu spielen, um ihn dabei dann anzuhimmeln.
Mir stand der Sinn nach God save the queen oder Anarchy in the UK, was aber auf einer akustischen Gitarre ein ästhetisch wie handwerklich eher sperriges Unterfangen sein würde. Außerdem war es schon schwer gewesen, bei Radio Siehler im City Center Bergedorf die Sex Pistols-Singles zu bestellen. Der Blick der mittelalten Verkäuferin. Es war 1978, ich war lockige 13.

Die Sowjetliteratur hatte ich einige Jahre im Abo. Kam immer im braunen Packpapierumschlag. Verschämt. Oft aufgerissen. Hochdruck bis zum Schluss. Quetschränder an der Schrift. Relief. Die Hefte haben bis heute diesen speziellen Waffenölgeruch.