Montag, 26. April 2010



Heute Morgen bemerkte ich, dass mein Portemonnaie nicht mehr da war. An keinem der Orte, an denen es hätte sein können: Hosentasche, Jackentasche, Rucksack, Küchentisch.
Inhalt: Um die siebzig Euro, Ausweis, Führerschein, EC-Karten (privat / geschäftlich), ADAC, Gewerkschaft, Zahn-Bonusheft.
Gestern Mittag hatte ich es zuletzt. Danach war ich am Deich bei den Schafen, wo es gestern recht ruppig zuging, weil ich mal wieder eine Kabbelei mit einem der Böcke hatte. Ich hatte ihm nicht begreiflich machen können, dass die mitgebrachten Äpfel bereits unter seinen Mädels aufgeteilt und von ihnen verzehrt worden waren. Dabei musste es passiert sein, was die Größe des abzusuchenden Gebietes überschaubar machte.
Klopfenden Herzens fuhr ich los, immerhin war ich gestern wegen der wetterbedingten Menschenfülle am Deich früher gegangen, heute Morgen Regen. Die Zeichen standen nicht gut.
Als ich ankam, lief ich gleich los im Nieselregen. An besagter Stelle: Nichts. Suchradius ausweiten. Einige Meter entfernt ein rechteckiger Abdruck im Matsch. Vielleicht nur reingedrückt in den Schlamm. Ich wühle. Nichts. Schafe bedrängen mich. Nein, heute keine Äpfel. Verdammt! Ihr seid nass, ihr riecht! Schubbern. Meine Hose ist nass, ich rieche. Zurück zum Wagen. Resignation auf dem Parkplatz.
Im Rückspiegel ein ankommendes Auto. Blau-Weiss. Polizei. Ich gehe hin, schildere die Situation. Wohin würde ein ehrlicher Finder das Portemonnaie bringen? Polizei Elmshorn oder Uetersen vielleicht, oder Fundbüro. Vielleicht steckt er es auch einfach in einen Briefkasten, sei auch schon vorgekommen. Auf jeden Fall die Karten sperren lassen, Anzeige wegen Ausweis und Führerschein Wer weiss, was für Verträge da jemand in Ihrem Namen abschließt!. Könne ich auch in Hamburg machen. Man sei vernetzt. Eine Woche warten müsse man schon, meist finde es sich ja irgendwie wieder an.
Lästig das alles, das darf nicht sein. Ich noch mal hin zum Abdruck im Matsch. Einige Meter entfernt ein Gebüsch, ein Baum. Dahinter: ein nasses Portemonnaie! Verschlammt und ramponiert, aber der Inhalt vollständig. Rundherum Paarhuferspuren. Ob es wohl nach Apfel gerochen hatte?
Auf dem Küchentisch liegen Geldscheine zum Trocknen.



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Auweia. Was für ein Schock. Haben die Schafe das Portemonnaie gemopst?!?

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Zumindest offensichtlich damit gespielt. Zum Glück verloren sie das Interesse, bevor es im Graben landete.

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Vielleicht haben die Tiere aber auch die Geldbörse vor der wetterbedingten Menschenfülle in Sicherheit versteckt.

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Es wäre schön, wenn man die Kraft hätte, sich das einzubilden. ;-)

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Ich traue Ihnen das zu.
Bedenken Sie, wenn nicht Ihretwegen, dann weil ohne Portemonnaie keine Äpfel.

[(Schafe sind doch keine Schafe.) sorry.]

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Die haben es vor den anderen versteckt. Ganz sicher.

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Schaf Schwein gehabt! Aber sowas von.

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Puh

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glück im ünglück zum glück.

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Oi! Was für ein Nerv. Aber eine gute Geschichte mit gutem Ende!

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Letzte Änderung: 03.12.23, 22:41
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